Projektarchitektur: Meisterwerk statt Baustelle!

Architektur in Projekten: Gestaltung und Planung der Struktur für erfolgreiche Ergebnisse

Die Architektur eines Projekts bezieht sich auf die strukturelle Ausgestaltung oder den Entwurf des Projekts. Sie bestimmt, wie das Projekt umgesetzt wird, um die definierten Anforderungen zu erfüllen. Dabei werden technische, organisatorische und kulturelle Aspekte berücksichtigt.

Die technischen Aspekte umfassen Entscheidungen über Hardware, Software, Datenbanken und Netzwerke, die für die Entwicklung oder den Betrieb des Endprodukts erforderlich sind. Die organisatorischen Aspekte beziehen sich auf die Festlegung von Prozessen, Methoden, Standards oder Richtlinien, die für die Planung oder Durchführung des Projekts benötigt werden. Die kulturellen Aspekte beziehen sich auf die Wahl von Werten, Normen, Praktiken oder Kommunikationsformen, die für die Zusammenarbeit im Projekt oder das Management der Stakeholder erforderlich sind.

Die Architektur ist von grundlegender Bedeutung und sollte in der Projektplanungsphase festgelegt werden. In dieser Phase werden die Grundlagen des gesamten Projekts gelegt, wie Ziele, Umfang, Zeitplan, Budget, Ressourcen und Qualitätskriterien.

In der Projektplanung ist es daher von entscheidender Bedeutung, die Architektur sorgfältig zu entwerfen und zu planen, um geeignete Maßnahmen in den Projektplan zu integrieren. Dies kann dazu beitragen, spätere Probleme zu vermeiden oder zu verringern und somit Zeit, Geld und Nerven zu sparen.

Wie gelingt es also, eine effektive Architektur in der Projektplanung zu entwerfen und zu gestalten? Hier sind einige Schritte und Tipps, die dabei helfen können:

  1. Architekturanforderungen ermitteln: Der erste Schritt besteht darin, alle möglichen Anforderungen an die Architektur zu erfassen, die das Projekt beeinflussen könnten. Dabei müssen sämtliche Aspekte des Projekts berücksichtigt werden, wie etwa der Umfang, die Anforderungen, die Stakeholder, die Technologien oder die Umgebung. Verschiedene Methoden können zur Ermittlung dieser Anforderungen verwendet werden, wie zum Beispiel Brainstorming, Interviews, Workshops oder Fragebögen.
  2. Architekturalternativen generieren: Im nächsten Schritt sollten verschiedene Alternativen für die Architektur entwickelt werden, um unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten für das Projekt zu schaffen. Hierbei ist es wichtig, kreative und innovative Methoden zu verwenden, um neue Ideen für die Architektur zu generieren. Hierfür können Methoden wie der Morphologische Kasten, TRIZ oder Design Thinking eingesetzt werden.
  3. Architekturalternativen bewerten: Die im vorherigen Schritt generierten Alternativen für die Architektur sollten nun hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile verglichen werden. Sowohl qualitative als auch quantitative Methoden sollten verwendet werden, um die Eignung und Machbarkeit jeder Alternative einzuschätzen. Methoden wie die Nutzwertanalyse, Szenarioanalyse oder Kosten-Nutzen-Analyse können hierbei zum Einsatz kommen.
  4. Architekturalternative auswählen: Auf Basis der Bewertung sollte die beste Alternative für die Architektur ausgewählt werden, um eine fundierte Entscheidung für das Projekt zu treffen. Hierbei sollten sowohl objektive als auch subjektive Kriterien verwendet werden, um die optimale Lösung für das Projekt zu finden. Verschiedene Methoden zur Auswahl von Architekturalternativen können angewendet werden, wie zum Beispiel Entscheidungsmatrix, Analytischer Hierarchieprozess oder die Delphi-Methode.
  5. Architektur dokumentieren: Die ausgewählte Alternative für die Architektur sollte ausführlich dokumentiert werden, um ihre Beschreibung und Spezifikation festzuhalten. Sowohl textuelle als auch grafische Methoden können hierbei verwendet werden, um die Struktur und Darstellung der Architektur zu definieren. Architekturbeschreibungssprachen, UML-Diagramme oder Architekturmodelle sind geeignete Werkzeuge zur Dokumentation der Architektur.
  6. Architektur kommunizieren: Die dokumentierte Architektur sollte allen Beteiligten im Projekt kommuniziert werden, um sie über die Architektur und die getroffenen Maßnahmen zu informieren und einzubeziehen. Hierbei sollten sowohl formelle als auch informelle Kommunikationskanäle genutzt werden, um die Transparenz und das Bewusstsein für die Architektur zu erhöhen und das Vertrauen und die Zusammenarbeit zu fördern. Methoden wie Architekturworkshops, Architekturdashboards oder Architekturfeedback sind geeignet, um die Architektur zu kommunizieren.

Diese sechs Schritte bilden einen kontinuierlichen Prozess, der während der gesamten Projektplanung und darüber hinaus durchgeführt werden sollte. Hierbei ist es wichtig, stets flexibel und anpassungsfähig zu bleiben, um auf neue oder veränderte Anforderungen an die Architektur reagieren zu können.

Praxisnahes Beispiel für Architektur in der Projektplanung

Ein praxisnahes Beispiel für Architektur in der Projektplanung kann sich auf die Digitalisierung von Geschäftsprozessen beziehen. Angenommen, du bist Projektmanager in einem Unternehmen, das sich auf die Digitalisierung von Geschäftsprozessen spezialisiert hat. Du planst ein Projekt, um eine maßgeschneiderte Software für einen Kunden zu entwickeln, der seine Buchhaltungsprozesse digitalisieren möchte.

Einige mögliche Anforderungen an die Architektur könnten sein:

Technische Anforderungen: Die Software soll auf einer Cloud-Plattform laufen, die hohe Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit gewährleistet. Zudem wird eine modulare, serviceorientierte und microservice-basierte Architektur angestrebt, um Flexibilität, Wartbarkeit und Erweiterbarkeit sicherzustellen.

Organisatorische Anforderungen: Die Softwareentwicklung soll nach einem agilen Ansatz erfolgen, der Kundenorientierung, Anpassungsfähigkeit und Geschwindigkeit betont. Die Implementierung der Software soll nach dem DevOps-Prinzip erfolgen, das Automatisierung, Integration und Qualitätssicherung in den Fokus rückt.

Kulturelle Anforderungen: Die Entwicklung der Software soll durch einen kollaborativen Arbeitsstil geprägt sein, der offene Kommunikation, Transparenz und kontinuierliches Feedback fördert. Zudem soll ein lernender Ansatz verfolgt werden, der Experimentierfreude, Innovation und kontinuierliche Verbesserung unterstützt.

Zur Bewältigung dieser Anforderungen könnten folgende Schritte unternommen werden:

Anforderungen ermitteln: Durch Workshops mit dem Kunden und den Endnutzern könnten deren Bedürfnisse und Erwartungen an die Software erfasst und validiert werden. Eine Markt- und Wettbewerbsanalyse könnte zusätzlich die Anforderungen des Marktes und der Konkurrenz berücksichtigen.

Alternativen generieren: Die Anwendung von Design Thinking könnte dazu genutzt werden, verschiedene Möglichkeiten zur Umsetzung der Software zu erarbeiten. Auch der TRIZ-Ansatz könnte helfen, innovative Lösungen für technische Herausforderungen zu entwickeln.

Alternativen bewerten: Mithilfe der Szenarioanalyse könnten Vor- und Nachteile der verschiedenen Alternativen verglichen werden. Eine Kosten-Nutzen-Analyse könnte zudem die wirtschaftlichen Aspekte der Lösungen beleuchten.

Alternative auswählen: Die Entscheidung für die geeignetste Alternative könnte mithilfe einer Entscheidungsmatrix getroffen werden. Dabei würden objektive und subjektive Kriterien berücksichtigt, um die optimale Lösung für das Projekt zu identifizieren.

Architektur dokumentieren: Die gewählte Architektur könnte durch die Verwendung von UML-Diagrammen oder Architekturbeschreibungssprachen umfassend dokumentiert werden.

Architektur kommunizieren: Durch die Durchführung von Architekturworkshops könnten alle Projektbeteiligten über die Architektur und die getroffenen Maßnahmen informiert werden. Auch der Einsatz von Architekturdashboards könnte helfen, den Fortschritt der Architektur transparent zu machen und die Zusammenarbeit zu fördern.

Indem diese Maßnahmen umgesetzt werden, können unerwartete Überraschungen während des Projekts vermieden und die Struktur und der Entwurf des Projekts effektiv geplant werden.

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